Folge 1: Hoher Anspruch, leise Zweifel: Wie das Imposter-Syndrom auch im Consulting wirkt

Shownotes

Ein Gefühl, das viele kennen, aber kaum jemand anspricht: Selbstzweifel trotz sichtbarem Erfolg. In der ersten Folge von „TBH by BCG“ sprechen zwei Berater:innen über die Angst, nicht gut genug zu sein, auch Imposter-Syndrom genannt.

Tiffany, Consultant im Münchener Büro, und Lukas, Managing Director und Senior Partner in Wien, erzählen bei einer gemeinsamen Autofahrt, weshalb Selbstzweifel auch nach vielen Berufsjahren nicht verschwinden – und wie Offenheit, Feedback und gegenseitiger Austausch helfen, damit umzugehen.

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00:00:05: Hallo Lukas.

00:00:07: Hallo.

00:00:09: Erzähl, wie geht's dir?

00:00:10: Super.

00:00:11: Hast du noch Fragen?

00:00:12: Keine dringenden Fragen, let's go.

00:00:18: Zwei Berater innen ein Thema ein Gespräch.

00:00:23: Kein Meetingraum, kein Studio.

00:00:25: Wir treffen

00:00:26: uns im

00:00:28: Auto.

00:00:29: Denn Conculting bedeutet, in Bewegung zu bleiben.

00:00:32: Auf dem Weg zum nächsten Termin, aber auch im Kopf.

00:00:36: Und mit wem unsere BeraterInnen heute sprechen, das wissen sie noch gar nicht, sie lernen sich erst auf der Fahrt kennen.

00:00:42: Die Gespräche sind spontan, persönlich und oft überraschend ehrlich.

00:00:47: Zwischen Anschnallen und Ankommen

00:00:49: geht

00:00:49: es vor allem in eine Richtung nach vorn.

00:00:53: Du hörst

00:00:54: To Be Honest bei BCG.

00:00:55: Hallo.

00:01:02: Hallo.

00:01:02: Ich bin der Lukas.

00:01:03: Ich bin Tiffany.

00:01:04: Freut mich.

00:01:06: Kennt ihr beide euch?

00:01:07: Ich glaube,

00:01:07: nein.

00:01:08: Also ich hab schon mal dich gesehen bei einem Event beim Training in Wien.

00:01:13: Als du noch Office-Leiter in Wien warst.

00:01:15: Aber ich glaube, du kennst mich nicht.

00:01:17: Siehst du, dann hast du einen Vorsprung oder ein besseres Gedächtnis als ich, wie auch immer.

00:01:22: Für mich war die Kernfrage wirklich nicht, dass eine Person, die du nicht kennst, sondern sind wir uns irgendwo schon mal begegnet.

00:01:30: Das war meine Frage.

00:01:31: Siehst du, das haben wir gleich geklärt.

00:01:36: Und wir klären auch mal auf.

00:01:38: Das sind Lukas und Tiffany.

00:01:40: Beide arbeiten bei BCG.

00:01:42: Lukas seit zwanzig Jahren und im Wiener Office.

00:01:45: Dort ist der Managing Director und Senior Partner.

00:01:49: Tiffany ist seit drei Jahren dabei.

00:01:51: Sie arbeitet als Konsultant im Münchner Büro und beide stehen an unterschiedlichen Punkten in ihrer Karriere.

00:01:59: Und doch gibt es etwas, das sie

00:02:00: eint.

00:02:01: Ein Gedanke,

00:02:02: der beiden nicht unbekannt ist und den ihr vielleicht auch kennt.

00:02:06: Gehöre ich hier wirklich hin?

00:02:08: Schaffe ich das?

00:02:10: Und wann werden alle merken, dass ich fehl am Platz bin?

00:02:16: Ihr ahnt es schon, heute geht es ums Imposter-Syndrom.

00:02:20: Also um das Gefühl, die eigenen Erfolge nicht zu verdienen und irgendwann enttahnt zu werden, unsere Frage heute lautet also Zweifeln eigentlich auch Beraterinnen?

00:02:32: Ja, wenn ich mich das letzte Mal zum Poster gefühlt habe, ich muss sagen, eigentlich erst diese Woche.

00:02:37: Ich glaube, mit dem Job als Beraterin gehört das einfach dazu, dass man sich immer wieder mal die Frage stellt.

00:02:45: Ist man eigentlich im richtigen Ort und kann man das überhaupt, was von einem erwartet wird?

00:02:49: Vor allem vor zwanzig Jahren habe ich mich sehr, sehr oft als Imposter gefühlt.

00:02:53: Bis hin zu, hm, bin ich überhaupt richtig.

00:02:56: Gleichzeitig begegnet mir auch laufend im Alltag immer wieder die Frage, hoppla, in welcher Situation bin ich da?

00:03:02: Wie passt das alles zusammen?

00:03:03: Also ich glaube, das ist ein wiederkehrendes Thema.

00:03:06: Dazu muss ich sagen, ich bin vom Hintergrund Jurist.

00:03:09: Und damit kam ich zu BCG als sogenannte Exot.

00:03:16: Wir sind ja ca.

00:03:17: die Hälfte BWL'er und sonst alle anderen Studienrichtungen.

00:03:21: Und diese Exoten, die entwickeln schon das Gefühl, die BWL'er reden ja schon sehr schlau daher.

00:03:28: Und da war ich in sehr vielen Situationen, Kunden-Meetings, Team-Meetings, wo ich mich immer wieder fragte, da bin ich ja am richtigen Ort gelandet und habe Du hast eine Zeit lang gebraucht, um hier mich einzufinden und zu sagen, ja, that's part of the game, das gehört dazu.

00:03:48: Und da auch ein gewisses Selbstbewusstsein zu entwickeln, dass das schon so passt.

00:03:53: Ja, ich gehöre zu der Gruppe von fünfzig Prozent BWL an, aber ich kann trotzdem sagen, dass man beim Start nicht das Gefühl hat, auch wenn es vielleicht manchmal so wirkt, dass man schon den Exoten etwas voraus ist, ganz im Gegenteil.

00:04:07: Ich glaube, das gesamte Umfeld an Menschen, mit denen man arbeitet bei BCG, ist ja dadurch, dass es so divers ist und man eben auch Leute hat, die eben einen ganz anderen Hintergrund haben und die dann einfach andere Dinge wirklich gut können, von denen man selber noch nie was gehört hat und mit denen ist man ja täglich im Austausch.

00:04:28: Das führt, finde ich, schon einfach auch dazu, dass man immer wieder das Gefühl hat, man ist vielleicht gar nicht so im richtigen Platz.

00:04:35: Ja, ich glaube, da ist ein wichtiger Aspekt dabei.

00:04:39: Ja, der Studienhintergrund, woher du kommst, was deine bisherigen Erfahrungen sind, das ist ein Aspekt.

00:04:44: Ich glaube, es gibt noch einen zweiten Punkt allerdings, das ist die wechselnde Tätigkeit, die du bei BCG hast.

00:04:51: Sei es durch neue Fallarbeit bei neuem Kunden zu einem neuen Thema, wo jeder sich unterschiedlich einbringt,

00:04:58: wo

00:04:59: per Definition eigentlich das Hoppla, das ist neu.

00:05:03: Man hat noch nicht alles durchdrungen, etc.

00:05:05: mit dabei.

00:05:06: Total.

00:05:07: Und zeitgleich sind wir aber auch Berater, von denen die Kunden erwarten, dass wir ihnen Sicherheit geben und ihnen kompetent Beraten zur Seite stehen.

00:05:17: Jeder ist die Summe seiner eigenen Erfahrungen, aber du hast eben auch nur deine eigenen Erfahrungen.

00:05:22: Und da bringt jeder was anderes mit.

00:05:25: Und damit sind wir trotz all unserer Unterschiede irgendwie doch im gleichen Boot, glaube ich.

00:05:30: Ja, total.

00:05:31: Kann ich nur zustimmen.

00:05:32: Wie lässt sich denn diese Unsicherheit überwinden?

00:05:35: Das ist ein natürlicher Prozess, der über die Zeit verläuft.

00:05:39: Es hat sehr viel mit Erfahrung zu tun, mit dem Umgehen von Situationen, die für dich unbekannt sind, wo du in unerkundete Gewässer vordringst und so weiter.

00:05:50: Und mit der Zeit, dass sowohl implizite Feedback bekommt, das funktioniert ja.

00:05:57: Ich glaube, ich für jeden, am Anfang ja, professional, ein Aufbau des eigenen beruflichen Selbstbewusstseins, nennen wir es so.

00:06:06: Da kommt Feedback, Mentoring, andere Aspekte natürlich dazu.

00:06:10: Das heißt aber nicht, dass die Frage, bin ich nicht immer noch, wo unsicher etc.

00:06:16: nicht trotzdem noch aufkommt.

00:06:19: zusätzlich dazu, würde ich sagen, so ein bisschen auch noch, dass man wirklich mit anderen darüber redet, also dass man das Gefühl hat, man ist nicht alleine mit dem oder man hat auch innerhalb unserer Firma ja genügend Leute, mit denen man sich austauschen kann, von denen man selber total viel hält und nie denken würde, die haben auch dieses Gefühl und zweifeln manchmal und trotzdem tun sie es.

00:06:48: Tiffany, Lukas, wir wollen euch noch etwas besser kennenlernen.

00:06:52: Greif doch einmal in die Seitentüren.

00:06:54: Darin findet ihr beide je einen Umschlag mit Fragen.

00:06:58: Seid ihr bereit für eine runde schnelle Entscheidung?

00:07:05: Gut, also los geht's.

00:07:07: Fake it till you make it oder learn it till you earn it?

00:07:13: Ich würde sagen learn it till you earn it.

00:07:16: Große Bühne oder kleiner Rahmen?

00:07:19: Das kommt drauf an.

00:07:22: Lieber der kleine Rahmen.

00:07:25: Positives Feedback oder konstruktive Kritik?

00:07:28: Konstruktive Kritik.

00:07:31: Spontan improvisieren oder gründlich vorbereiten?

00:07:35: Da gehöre ich eher zum Team.

00:07:36: gründlich vorbereiten.

00:07:39: Austausch im Team oder stille Reflexion?

00:07:43: Austausch im Team.

00:07:45: Wobei die stille Reflexion schon auch dazu gehört.

00:07:50: Zweifel zugeben oder stark wirken, das haben wir fast vorher schon beantwortet.

00:07:53: Das haben wir schon beantwortet, Zweifel zugeben.

00:07:56: Montagmorgen oder Freitagabend?

00:07:59: Also so sehr, ich mein, Jobliebe, Freitagabend.

00:08:03: Und das war's auch schon.

00:08:05: Super, dann bist du jetzt dran.

00:08:06: Cashflow oder Case

00:08:08: Law?

00:08:11: Das darf man den Juristen natürlich nicht fragen.

00:08:13: Case Law natürlich.

00:08:16: Don't overthink it or better think twice.

00:08:19: Don't overthink it.

00:08:22: Sicherheit oder Risiko?

00:08:24: Kontrolliertes Risiko.

00:08:28: Die Antwort gibt es nicht.

00:08:30: Dann Risiko.

00:08:33: Neues Projekt oder vertrautes Thema?

00:08:37: Neues Projekt im vertrauten Thema.

00:08:41: Multitasking oder Hyperfokus?

00:08:45: Super Frage.

00:08:47: Hyperfokus, zu dem ich mich aber zwingen muss.

00:08:52: Prokoli oder Tomate?

00:08:54: Prokoli.

00:08:55: Sehr gut, das ist die richtige Antwort.

00:08:57: Die hätte ich auch gerne gehabt, die Frage.

00:09:00: Lob oder konstruktive Kritik?

00:09:02: Lob.

00:09:03: Positive Reinforcement erreicht viel, viel mehr als Kritik.

00:09:08: München oder Wien?

00:09:09: Keine Frage, Wien.

00:09:12: Alles wissen oder die richtigen Leute kennen?

00:09:16: Alles wissen, das wusste schon der Faust, dass das nicht geht.

00:09:19: Daher die richtigen Leute kennen und auch

00:09:21: fragen.

00:09:25: Die Frage hast du eigentlich auch schon beantwortet.

00:09:27: You never walk alone or all by

00:09:29: myself?

00:09:30: You never walk alone, du brauchst aber auch Me Time zum Nachdenken und zum Reflektieren.

00:09:38: Das war's.

00:09:44: Vielleicht noch eine Anekdote zu dem ganzen Thema Feedback im... Zusammenhang mit dem Imposter-Syndrom.

00:09:51: Ich weiß noch, wie ich auf ein Projekt gekommen bin.

00:09:53: Da hat mich die Prinzipale angerufen und gesagt, Tiffany, ich hab schon so viel Gutes von dir gehört.

00:09:58: Es wär super, wenn du dieses Projekt mit mir machen würdest.

00:10:01: Und ich hab im ersten Moment gedacht, Puh, also was hat die denn gehört?

00:10:06: Und hab ihr ganz ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ich diese Erwartung erfüllen kann.

00:10:10: Weil das war meine erste Reaktion und Sorge.

00:10:13: Ich bin dann auf dieses Projekt gekommen, wir haben zusammen gearbeitet.

00:10:16: Und dann gab es natürlich auch ein Feedback-Gespräch und sie hat sich noch genau in diesem Moment erinnert und hat zu mir gesagt, ich weiß noch genau, wie du zu mir gesagt hast, ich weiß gar nicht, ob ich diese Erwartung erfüllen kann und das so offen anzusprechen und mir dann zu sagen, du kannst da ruhig selbstsicherer sein, das hat mir zum Beispiel schon auch geholfen.

00:10:37: Das ist vielleicht so ein bisschen dieser positive Aspekt an Feedback.

00:10:42: Stimme ich total zu.

00:10:43: Ich glaube, Feedback hat als allerallererstes mal eine Transparenzfunktion.

00:10:49: Weil so weißt du, wo du stehst.

00:10:53: Wenn du das nicht hast, nimmt die Unsicherheit zu und beschäftigst du dich selbst mit Fragen, die zum Imposter führen.

00:11:02: Neben der Transparenz, glaube ich, ist noch eines abzuwägen und da kommt es ein bisschen darauf an, was man aus dem Feedback letztlich macht.

00:11:10: Wenn du den Bewertungsbogen der E-Wahl ausdruckst und einen Kopfbolster legst, um ihn jeden Tag zu studieren, wird das nichts verändern.

00:11:20: Dann wirst du dich in Zyklen damit beschäftigen und unruhig werden.

00:11:25: Die Frage ist aber, habe ich nicht Stärken, aus denen ich wirklich was machen kann, die Stärken, die zu einem Superpower werden?

00:11:33: Und wo gibt es Punkte, wo ich mich tatsächlich auch objektiv verbessern kann?

00:11:38: Aber ich glaube, diese Balance ist super wichtig.

00:11:41: Druck vs.

00:11:42: Chance.

00:11:43: Habt ihr Gedanken dazu?

00:11:45: Also, ich glaube, dass wir bei BCG schon immer die Kombination aus Chance und Druck haben, die uns am Ende zu den guten Ergebnissen führt, die unsere Kunden erwarten.

00:11:57: Am meinem ersten Tag bei BCG.

00:12:00: bin ich in den Teamraum beim Kunden vor Ort gekommen.

00:12:05: Unsere Partnerin saß schon im Büro, dann mein Team, von dem ich dann teil wurde.

00:12:10: Und auf einmal kam der Kunde rein.

00:12:13: Wir haben uns vorgestellt, das war irgendwie klar, ich bin jetzt auch Teil des Teams.

00:12:16: Und dann ging es darum, eine Unterlage nochmal zu bearbeiten.

00:12:21: Und da hat die Partnerin gesagt, ah, Tiffany, könntest du nicht mal eben deinen Laptop nehmen und anschließen auf den großen Bildschirm, dann bauen wir das schnell zusammen.

00:12:30: Und das war natürlich in dem Moment für mich der Druck, zwar mein erster Tag, mich kannte noch niemals, war meine erste Amtshandlung bei BCG sozusagen, am großen Bildschirm vor dem Kunden diese Folie zu erstellen.

00:12:44: Ja, und warum sage ich das?

00:12:47: Natürlich ist es zeitgleich ja auch eine Chance zu zeigen, was man kann und es wird einem von Anfang an enorm viel Vertrauen geschenkt, um eben diese Verantwortung dann auch zu übernehmen.

00:12:58: Ja, ich glaube, wer zu BCG kommt, der kommt auch, weil er vorankommen möchte, was erreichen möchte, was bewegen möchte, beim Kundenimpakt haben möchte.

00:13:11: und damit geht ein Herr dieser Sprung ins eiskalte Wasser.

00:13:15: Ich glaube sehr viel bei der Frage Druck versus Chance ist, wie du selber damit umgehst.

00:13:23: Wenn dich ein Kunde anruft und sagt, bitte können wir sofort dazu sprechen, kannst du das als Druck wahrnehmen.

00:13:29: Du kannst das aber auch als Chance für wir Entwicklungen hier was gemeinsam.

00:13:34: Wir können hier eine wichtige Änderung in diesem Unternehmen bewirken, etc.

00:13:38: wahrnehmen.

00:13:39: Es ist also ganz, ganz viel bei dir selbst.

00:13:43: Und das ist vor zwanzig Jahren, wie heute bei mir genau gleich, dass ich sage, was mache ich denn aus der jeweiligen Situation?

00:13:50: Puh, bin ich jetzt gestresst davon?

00:13:52: Oder kann ich da was gestalten?

00:13:54: Wären wir das sowieso mit dem Team gemeinsam in irgendeiner Form hinbekommen?

00:13:59: Wie wird das gelingen?

00:14:00: Also am Ende läuft es darauf hinaus, dass du sehr viel in deinem Kopf tun musst, um zwischen Druck und Chance ein bisschen hin und her zu gehen.

00:14:08: Ja, wenn du gerade schon sagst so ... in deinen zwanzig Jahren BCG-Erfahrung.

00:14:14: Wie hat sich dein Verhältnis oder Bezug zum Imposter vielleicht im Laufe der Jahre verändert?

00:14:19: Ich glaube, der wesentliche Effekt ist positive Bestätigung, dass Dinge ja doch funktionieren.

00:14:25: Die Unsicherheit gibt es weiter.

00:14:27: Ich nehme ein Beispiel aus dieser Woche.

00:14:28: Am Dienstag bekam ich von einem meiner sehr senioren Kunden ein E-Mail.

00:14:32: Ganz kurz mit der Bitte um ein Gespräch noch diese Woche.

00:14:36: Er dachte, was ist denn da?

00:14:38: Laufen des Projekts, läuft da was schief etc.

00:14:44: Das Telefonat haben wir dann am nächsten Tag gemacht.

00:14:47: Das war ein sehr positives Feedback zu einem Thema, noch einen anderen Punkt, den wir aufgreifen können und und und.

00:14:53: Aber es ist immer wieder die Frage, wo, wo, wo, da habe ich jetzt Stress.

00:14:57: Wie gehe ich damit um?

00:14:58: Was ist in dieser Situation?

00:15:00: Und was kann ich daraus eigentlich dann machen?

00:15:03: Also, es ist schon sehr oft geglückt, dieser Erfahrungseffekt.

00:15:08: Wie gehe ich auch mit schwierigen Situationen im Team, mit Kunden und so weiter um?

00:15:13: Ich glaube, das hilft über die Zeit gewaltig.

00:15:16: Und da müssen wir auch viel darüber reden.

00:15:19: Wir starten, wenn wir bei BCG.

00:15:22: Anfang Jahr in Kroaten, wo wir, finde ich, als Firma sehr gut schaffen, eine Gruppe zusammenzuschweißen, wo man sich immer aufgehoben fühlt.

00:15:35: Und bei mir ist es zum Beispiel schon so, dass wir innerhalb unserer Chorte schon sehr offen darüber reden, woran zweifelt man gerade oder was sind die Themen, die einen gerade umtreiben.

00:15:47: Und das schon sehr ehrlich und offen ist.

00:15:50: Ich glaube, das ist vor allen Dingen so in den ersten ein, zwei Jahren relevant.

00:15:55: Und dann schaffen... Man ist aber immer mehr auch innerhalb der Firma nicht nur auf gleicher Ebene, sondern auch in Personen, die schon deutlich länger bei BCG sind, Vertrauenspersonen zu finden und mit denen offen über das zu sprechen.

00:16:11: Ich glaube, das ist ein super wichtiger Punkt BCG.

00:16:13: Es ist kein strikt hierarchisch organisiertes Unternehmen, sondern bei BCG hat jeder von uns verschiedene Anknüpfungspunkte, das manchmal auch verschiedene Zuhauses.

00:16:23: Du hast eines genannt, das ist deine Kohorte.

00:16:26: Auch bei mir gibt es noch eine Kohorte von vor zwanzig Jahren.

00:16:29: Aber du hast auch andere Anknüpfungspunkte in deinem Büro, in deiner Praxisgruppe später mal und so weiter.

00:16:35: Und dadurch hast du eigentlich, du nattest Vertrauenspersonen und die gibt es der Vormellen und der Informellenatur von deinem Mentor auf der einen Seite oder mehrere Mentoren, die du dir im Laufe der Zeit suchst.

00:16:49: Ehrmaliger MDP aus einem vorherigen Projekt mag dein Mentor, deine Mentorin werden, ohne dass das formell ist.

00:16:56: Also diese Anknüpfungspunkte helfen dann.

00:16:59: Das ist bei mir definitiv der Fall, wie ich vorher sagte, ist der Erfahrungseffekt.

00:17:03: Da ist auch dabei, du hast Leute, die dir vertrauen, die dann an dich glauben, wo du dann über die Zeit siehst, genau das ist es, gemeinsam mit einem offenen Austausch.

00:17:14: Es gibt immer wieder Situationen, wo Ein Projektleiter oder Prinzipal aus einem Kunden-Meeting zurückkommt und erst mal sagt, Puh, das war jetzt schwierig.

00:17:26: Ich muss mich jetzt erst mal sortieren.

00:17:28: Ich weiß gerade noch keine Lösung darauf, wie wir darauf reagieren sollten.

00:17:32: Und das zeigt ja auch, nicht jeder hat immer direkt die perfekte Antwort, auch wenn das für uns manchmal so... das empfinden ist, aber dass es auch in Ordnung ist, sich diese Zeit zu nehmen und dabei auch so transparent zu sein, zu sagen, ich habe gerade noch nicht die perfekte Antwort.

00:17:48: Ich finde auch das hilft.

00:17:52: Hottake.

00:17:53: Wie steht ihr zu der Aussage, ein bisschen im

00:17:55: Poster hat noch niemandem geschadet?

00:18:02: Ein bisschen im Poster kann tatsächlich nicht schaden, weil es ... Nicht darum geht Unsicherheit zu überwinden, sondern letztlich mit Unsicherheit zu arbeiten und damit richtig umzugehen.

00:18:14: Das was meine ich damit.

00:18:15: Das hat eine inhaltliche Komponente und eine persönliche Komponente.

00:18:18: Die inhaltliche Komponente ist, dass wir bei BCG die schwierigsten intellektuellen Nüsse für unsere Kunden zu knacken haben.

00:18:26: Und das gelingt nur, wenn wir sie hinterfragen, kritisch darüber nachdenken und dann Lösungen arbeiten.

00:18:32: Das heißt ein kritischer Zugang.

00:18:36: ist sehr, sehr sinnvoll.

00:18:37: Also ein bisschen Imposta schadet nicht, aber ich würde sagen in einem gesunden Umfang.

00:18:42: Imposta gehört zum Karriereweg dazu, solange es, wie du gesagt hast, ein gesunder Umfang ist, weil es meiner Meinung nach dazu führt, dass man bessere Ergebnisse

00:18:55: erzielt.

00:18:55: Man hinterfragt immer mehr und bei diesem Hinterfragen schafft man dann doch noch mal den nächsten Schritt zur Exzellenz.

00:19:06: Stellen wir uns vor, eine Person fängt neu bei BCG an und zweifelt.

00:19:10: Habt ihr einen Tipp für diese Person?

00:19:12: Ich bin schon davon überzeugt, dass unser Recruiting-Team einen enorm guten Job macht, Leute auszuwählen und es einen Grund hat, warum die Person jetzt bei BCG startet und man sich dessen auch immer wieder einfach Augen führen kann und sich einfach versucht selber zu sagen, Man ist schon am richtigen Ort und das passt schon so, wie es ist.

00:19:37: Ich glaube, das ist ein Superimpuls.

00:19:40: Nämlich zu sagen, erstens der Zweifel links und der Zweifel rechts ist total normal und der gehört dazu.

00:19:49: Es gibt einen Spruch, der sagt, wenn du der Schlauste im Raum bist, dann solltest du den Raum wechseln.

00:19:56: Von daher wollte jeder, der diesen Zweifel hat, sollten das eigentlich als Privileg aufnehmen und sagen, hier habe ich die Möglichkeit von anderen zu lernen, bei anderen zu sehen, was sie besonders gut können und gemeinsam an einer Lösung arbeiten.

00:20:11: Von daher ist das nicht ein Punkt des Grübelns, sondern eine Chance.

00:20:18: Und vielleicht ist das der abschließende Gedanke, den ich noch hätte.

00:20:22: Wenn wir von einer natürlichen Entwicklung ausgehen, dann dürfen wir auch Vertrauen in die natürliche Entwicklung haben.

00:20:29: Weil die Erfahrungen mit der Zeit kommen und du diese Entwicklung dann mitnimmst.

00:20:36: Zufall, es hat Spaß gemacht.

00:20:37: Ja,

00:20:37: absolut.

00:20:38: Gut haben wir es gemacht, hoffe ich.

00:20:49: Und da ist schon etwas Wahres dran, denn wer ein Ziel hat, muss loslaufen.

00:20:54: Und auf dem Weg gibt es Abkürzungen und Umwege.

00:20:57: Und manchmal, das hat das Gespräch mit Tiffany und Lukas gezeigt, muss man nach dem Weg fragen.

00:21:03: Oder sich vergewissern, noch auf dem Richtigen zu sein.

00:21:06: Und das ist überhaupt nicht schlimm.

00:21:08: Denn, to be honest, die Sorge nicht genug zu sein.

00:21:12: Die haben sehr viele und die bleibt.

00:21:15: Auch nach zwanzig Jahren, sagt Lukas.

00:21:17: Doch gerade darin steckt ja auch etwas Positives.

00:21:20: Denn wer zweifelt, beweist, dass ihm oder ihr das Ergebnis nicht egal ist.

00:21:26: Und vielleicht ist das doch die bessere Perspektive.

00:21:29: Festzustellen, wie inspirierend es ist, mit Menschen zu arbeiten, von denen man etwas lernen kann.

00:21:38: Das war die erste Folge von Tobi Honest bei BCG.

00:21:41: Wir bleiben unterwegs, also seid auch beim nächsten Mal gerne wieder dabei.

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